Der Name unseres Ortes weist auf einen thüringischen Ursprung hin. Das Dorf muss seiner Endung „…stedt“ nach bereits vor dem Jahr 530 gegründet worden sein. Da die Orte mit der Endung „stedt“ besonders in Niedersachsen und Holstein häufig sind, ist mit Sicherheit anzunehmen, dass die Angeln und Weringer, die im 3. und 4. Jahrhundert in unser Gebiet einwanderten, den Ort im 5. Jahrhundert anlegten. Urkundlich wird Volkstedt zum ersten Mal im Hersfeld’schen Zehntverzeichnis erwähnt, welches gegen Ende des 9. Jahrhunderts geschrieben worden ist und alle Ortschaften aufzählt, die damals dem Kloster Hersfeld zehntpflichtig waren. Das erste Adelsgeschlecht, das uns Spangenberg in seiner Chronik überliefert, sind die Herren von Volckstett. Im Laufe der Jahrhunderte sind verschiedene Schreibweisen des Ortsnamens üblich gewesen:

  • 899 Vulchistedin (Hersfeld’sches Zehntregister)
  • 1202 Folckstete
  • 1295 Volchstedi
  • 1311 Volcstede
  • 1362 Volcstete
  • 1400 Volkstede
  • 1480 Volgstete
  • 1573 Volkstedt
  • 1780 Volckstedt

Die heutige Gestalt des Dorfes lässt seine ursprüngliche verkennen. Das hängt mit der Entwicklung des alten Bauerndorfes zu einem Bergmannsdorf zusammen. Das Bauerndorf ist der Süden des heutigen Dorfes, dort findet man noch jetzt einzelne Gehöfte in fränkischer Anlage. Das Wohnhaus steht mit dem Giebel meist zur Straße, hat aber die Front zum Hof. Zwei andere Hofseiten werden mit einer Scheune und dem Stall umschlossen. Zur Straße hin wird der Hof von einer Mauer umgrenzt, die nur die Einfahrt und eine kleine Nebentür freilässt.

Seite 1900 war eine zunehmende Einwanderung von Bergmännern zu verzeichnen. Bedingt durch die Inbetriebnahme des Wolfschachtes – geteuft 1906 bis 1909 – und damit verbunden die Schaffung neuer Arbeitsplätze, stieg die Einwohnerzahl in diesem Zeitraum sprunghaft auf 1700 Einwohner an. Die Ortschaft zählt heute ca. 1.100 Einwohner.