Das Dorf Volkstedt wurde im vergangenen Jahrhundert vor allem durch den Bergbau geprägt. 1906 begann die Abteufung des in der Volkstedter Flur gelegenen Wolfschachtes (1949 in Fortschrittschacht umbenannt). Der Abbau wurde im Jahre 1967 eingestellt. Die Schachtanlage war der größte abgeteufte Erzschacht Europas. Um das Kupferschiefererz abbauen zu können, mussten auch riesige Mengen tauben Gesteins nach Übertage gefördert werden. Die weithin sichtbare Volkstedter Spitzkegelhalde des Fortschrittschachtes aus Zechstein ist mit 149 m Höhe die höchste der drei Pyramiden des Mansfelder Kupferschieferbergbaues und steht unter Denkmalschutz.

Neben dem Bergbau bestimmte früher die Landwirtschaft maßgeblich den Dorfcharakter. Im 19. Jahrhundert gehörte das Land vor allem Graf Henkel von Donnersmark, dem Amtmann Wartze sowie den Gutsbesitzern Kobe und Kessler. 1880 erwarb Ökonomierat Hörning alle Volkstedter Rittergüter und behielt sie bis zum Jahre 1918. Danach kaufte die MANSFELD AG ihm den Besitz ab und bewirtschaftete die Flächen bis zum Jahre 1939. Von 1939 bis 1945 waren die Gutsbesitzer Eberhard Schwarzburger, Georg Hagenguth und Carl Wenzel Eigentümer der ehemaligen Mansfelder Güter. Sie blieben bis zu ihrer Enteignung im Zuge der Bodenreform (1945) die Besitzer der Höfe und Flächen. Nach der Zeit der Neubauern begann im Jahre 1952 die Gründungsetappe der LPG, zunächst vom Typ I, dann II und 1954 Typ III. Seit 1991 gibt es in Volkstedt eine Agrargenossenschaft, die 900 ha Landwirtschaftliche Nutzfläche bewirtschaftet.

Eine längere Tradition hat in Volkstedt die Reparatur von Landmaschinen und Traktoren. Aus der alten Maschinenausleihstation (MAS) wurde eine Maschinen-Traktoren-Station (MTS), später umbenannt in Reparatur-technische Station (RTS), danach wurde der Betrieb ein Kreisbetrieb für Landtechnik (KfL) und nach der Wende entstand auf einem Teil des alten Geländes ein Land- und Technik Service Volkstedt GmbH (LuTS).

Kleinere private Handwerker, wie Stellmacher, Tischler, Schuster, Bäcker, Frisöre und andere Berufe gaben in der DDR-Zeit ihre Tätigkeit auf bzw. traten in Produktionsgenossenschaften des Handwerkes ein. Seit Anfang der neunziger Jahre gibt es im Ort wieder einige Privatunternehmen, wie zum Beispiel Autohäuser mit Autowerkstätten, Schlosserei, Heizungsmonteure, Zahntechniker, Friseur, Kosmetikerinnen, Getränkehandel usw. Als zentrale Einkaufsstätte hat sich in Volkstedt ein modernes Einkaufszentrum etabliert.

Ein weiteres „Traditionsunternehmen“ in Volkstedt ist die Justizvollzugsanstalt. Sie wurde 1942 als Arbeitslager in Barackenbauweise auf einem Gelände der MANSFELD AG errichtet und war 1944/45 ein Kriegsgefangenenlager. In der DDR Zeit entwickelte sich das Lager immer stärker zur Strafvollzugseinrichtung für den erleichterten Vollzug von Freiheitsstrafen. Heute verfügt die Anstalt über 206 Haftplätze. Sie ist zuständig für männliche Verurteilte, die Freiheitsstrafen bis zu drei Jahren verbüßen; bei guter Führung und Eignung auch im offenen Vollzug. Außerdem sitzen männliche Jugendliche, Heranwachsende und Erwachsene in Abschiebehaft ein.